Vitomil Zupan (1914–1987) war zwei Jahre alt, als sein Vater als Frontsoldat fiel. Die Mutter heiratete in Ljubljana einen Germanistikprofessor, der kurz darauf starb. Als beim Spiel mit einer Waffe ein Freund tödlich verwundet wurde, entfloh Zupan trotz Freispruch der Situation, indem er auf einem Schiff anheuerte. Er bereiste die Welt und schlug sich als Boxer und Gelegenheitsarbeiter durch. Auf Wunsch seiner Mutter kehrte er zurück, um ein Studium des Bauingenieurswesens aufzunehmen. 1933 erschien sein erster Prosatext, bis 1941 schrieb er mehrere Romane und Stücke, die aber erst in den 1970er Jahren erscheinen konnten. 1941 ging er in den Widerstand, wurde 1942 verhaftet und in italienische Lager gesteckt. 1943 schloss er sich den Partisanen an, zuerst im Kampf und dann als Autor und Sprecher für das Partisanenradio. Nach dem Krieg stürzte er sich in ein Leben als Bohemien. Seine Publikationen wurde sowohl kontrovers diskutiert als auch mit Preisen bedacht. 1948 wurde Zupan angeklagt: wegen Unmoral, versuchten Mordes, staatsfeindlicher Aktivitäten. Er wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, die nach Berufung auf 18 Jahre aufgestockt wurden. Nach mehr als sechs Jahren wurde er begnadigt. Er arbeitete als Drehbuchautor für das slowenische Fernsehen, ab 1960 konnte er wieder regulär unter seinem Namen veröffentlichen. Seine autobiographischen Romane »Menuett für Gitarre« (1975), »Die Komödie des menschlichen Gewebes« (1980) und »Levitan« wurden zu Kultbüchern für die junge Schriftstellergeneration Sloweniens und Jugoslawiens.